Ob Blutdruckmittel, Krebsmedikament oder Antibiotikum: In den vergangenen Jahren kam es bei wichtigen Arzneimitteln zu bedrohlichen Lieferengpässen. Wie kann das
sein? Und wie lässt sich das ändern?
Die Gründe für Lieferengpässe bei Medikamenten sind vielfältig: Mal sind es Verunreinigungen der Medikamente, mal stellt ein Hersteller die Produktion ein, mal sind
es die Folgen der Corona-Pandemie. Die Hauptursache ist aber, dass es für die meisten Wirkstoffe nur noch sehr wenige Hersteller gibt - und diese Unternehmen ihren Sitz oft weit weg in China und
Indien haben.
Das im Juli 2023 in Kraft getretene "Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz" soll Abhilfe schaffen. Um Lieferengpässe
einzudämmen, sollen wieder mehr Medikamente in Europa produziert werden, heißt es auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums: "Krankenkassen müssen zukünftig auch patentfreie Antibiotika
einkaufen, die in der Europäischen Union oder im Europäischen Wirtschaftsraum produziert werden." So solle die Vielfalt der Anbieter erhöht werden.
Wirkstoffe kommen meist aus China oder Indien
In manchen Fällen ist das aber überhaupt nicht möglich, denn für bestimmte Wirkstoffe gibt es gar keine Produktion mehr in Europa. Zudem erfolgt die Herstellung
von Arzneimitteln in mehreren Stufen: Selbst wenn also auf der Verpackung ein deutscher Hersteller angegeben ist, kann es sein, dass dieser die Tablette nur noch gepresst und verpackt hat. Die
Wirkstoffe in den Arzneimitteln kommen nämlich meist aus China oder Indien. Das ist auch bei gängigen Antibiotika oft der Fall.
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